Dienstag, 11. November 2014

(2012)

Wie war der Donner, als ich dich nicht kannte?
Wo war der Himmel
offen und wie war Schmerz noch?
Bevor wir uns bedeuteten, die Dinge
an ein Dach gewöhnen wollten,
was war da Regen?

Gestern...
Ich ließe mich sinken, bis ins Geschehen.
Gesunken hinters Vergessen,
so fort und immer noch lehnend.

Als habe sich vorsichtig das Ergeben
in uns erfasst,
bereits
unser Werden und Für-sich-Schlafengehen
zu versöhnen.

Nicht den Blitz zu verstehen, bis er mir fremd ist
und ich anders –
als dort, als ich mich noch erwartete,
dich zu sehen.

Samstag, 14. Juni 2014

Das Geheimnis ist, dass ich dich nicht gerufen habe. Du bist nicht das ersehnte Gesicht eines gestaltlosen Wunsches, bist nicht eingefasst in kraftlose, lückenhafte, begriffliche Beschreibung. In meinem Ruf hättest du dich niemals wiedererkannt, hätte ich dich überhaupt je nennen können.

Immer wenn ich von dir spreche, geschieht dies schon in dem Wissen, dass wir aufgehoben sind. Ich sage "dort" und meine jene Ewigkeit, die sich schon immer ergießt in unseren ersten gemeinsamen Tag. Sie ist es, die die Scheinbarkeit so getaner Dinge übersteigt und alleine das Leben übersteht, weil sie schon größer ist als alles Werden.


(2014)

The secret is that I never called for you. You are not the longed for face of an unshaped wish, not bordered by faint, fragmentary, conceptual description. You would have never recognized yourself in my call, if I would have ever been able to name you.

Whenever I speak of you it happens already in the awareness that we are secure. Saying "there" I mean that eternity that always bursts already out into our first shared day. It alone transcends the apparentness of things done their way because it is already greater than all becoming.

Sonntag, 18. Mai 2014

Meine Ideen sind, lehrt meine Erfahrung, in mich hineingefaltet wie Blätter in eine Knospe. Da, wo sie zum Vorschein kommen, sind sie immer schon gewesen, sind eigentlich Nachhall alter Erinnerung - bis an den Punkt heran, von dem aus kein Erinnern mehr möglich ist. Das ist wiederum ganz ähnlich der Sprache. Keine Welt ohne sie, keine Begriffe, kein Denken, das Denken genannt werden kann; und was da besprochen wird, schöpft ständig nur aus sich selbst heraus. Es ist wie mit dem Brunnen, der nur dem Anschein nach unaufhörlich sprudelt, in Wirklichkeit aber das Wasser zirkulieren lässt. Es mögen sich dabei ganz neue Kombinationen von Elementen ergeben; das Material, die Essenz bleibt jedoch immer gleich.


(2012)

Da ich selber diese eingebildete Quelle bin, liegt es auch an mir, meine Ideen so gut es geht zu klären. Sie durchsichtig zu machen dem nachdenklichen, erinnernden Blick gegenüber. Es ist ein Sieben des Vergangenen, im Vergangenen, da das Sieb immer wieder durchs Wasser geht und das Wasser nicht durchs Sieb. Als würde man versuchen, die Luft zu kämmen. Außer der Durchsicht wird nichts gewonnen. Allenfalls noch die Einsicht, dass es keinen Sinn macht, sich auf Antworten außerhalb dieses Mediums einzustellen; vielmehr scheint es vernünftig, sich jedem Tropfen als solchem anzuvertrauen: Hingebung ganz und unmittelbar, nicht nach dem Verhältnis schielend, in welchem er schon nicht mehr steht.

--------------------------------------------------------------------------------------------

My experience teaches me that my ideas are folded into me like the leaves of a bud. Wherever they come into view, they have always already been there before, they are rather a reverberant sound of old remembrance - until the point from which there is no more retrospection possible. This is somehow similar to language. There would be no world without it, no notions, no thinking that could be called thinking; and what is referred to is a self-sustaining source. It is the same like the fountain that only at first glance seems to effervesce endlessly but in reality its water circulates. Maybe there are completely new combinations of elements coming into being; the material, the essence, stays the same.

For I myself am this imaginary source it is up to me to clear my ideas as much as possible. To make them transparent to the contemplative, reminding gaze. It is a sieving of the past, in the past, because the sieve goes through the water again and again, not vice versa. As if you would try to comb the air. Nothing is gained except from the view, at best the insight that there is no use in preparing for answers from outside this medium; it rather appears reasonable to confide in every drip as such: immediate devotion, not peering at the relation in which it is not standing anymore.

Samstag, 10. Mai 2014

Den Bildern gelingt es, mir das Herz zu beruhigen, weil sie den Worten auf gewisse Art verwandt sind. Sie sind von eindeutiger Gestalt und doch voller unauslotbarer Tiefe. Aus ihrem Hintergrund strahlt alles auf einmal in ihre Oberfläche aus, so wie sich auch die Welt dem am Fenster Stehenden als Ganze und Gleichzeitige zeigt. Sie versteckt nichts und doch ist in ihrer Offen-sichtlichkeit, diesem unermüdlichen visuellen Strömen, so viel Verborgenes, das dem schlicht überforderten Blick entgeht, für ihn un-sichtbar wird.

Nun kennt die lebendige Natur selbstverständlich keinen Stillstand, das unbewegliche Bild scheint dagegen durchaus in all seinen Nuancen erschöpflich, denn es ist nicht dazu in der Lage, einen Augenblick der Unachtsamkeit zu nutzen, um sich vom Betrachter unbemerkt zu verändern - vielmehr könnte es scheinbar nach und nach vollkommen von seiner Aufmerksamkeit durchdrungen, von seinem Bewusstsein verdaut und womöglich sogar verstanden werden.


(2011)

Auf diese Weise funktionieren aber weder Bilder noch Worte. Beide haben nämlich die Eigenschaft, unwiderruflich aus dem Kontext ihrer Entstehung gelöst zu sein (die Fotografie ist gemacht, das Wort ist gelernt, aber wann und wo genau?) und stehen nun vor der Schwierigkeit, aus sich heraus und als solche existieren zu müssen. Die Wörter (die eigentlich Namen sind), haben ebenso wie die Bilder ihren Ursprung irgendwo da draußen, d.h. in jener unbeständigen, verfließenden Welt des Wandels. Die Umstände ihrer Geburt sind nicht mehr, aber sie sind noch.

Und während den Worten der Bereich des Allgemeinen, Abstrahierenden zugeordnet ist, das sie zu unserem gemeinsamen, geteilten Besitz macht, liegt der Bereich der Bilder im Besonderen, dem Einmaligen, So-und-nicht-anders-Gewesenen. Deshalb verschaffen mir die Worte Seelenruhe, weil ich sie verstehen und teilen, und die Bilder, weil ich sie sehen und glauben kann. Denn die Bilder alleine beweisen noch nichts als bloß die Anwesenheit jenes unbegreiflichen Daseins, das sich einen Moment hat abnehmen lassen. Meine Worte aber bahnen mir den Pfad, der mich zu dem Wissen gelangen lässt, in diesen Bildern tatsächlich gelebt zu haben. Und ich erkenne mich in ihnen wieder.

--------------------------------------------------------------------------------------------

The images are able to calm my heart because they are somehow related to words. They are of a certain shape (Gestalt) but at the same time of an unsoundable deepness. Everything beams at once from their background into their surfaces, like the world that is presented as a whole and at once to whomever standing at the window. Even though it hides nothing there is so much hidden in its apparent appearance, this unresting visual stream, that simply escapes the overstrained gaze and becomes invisible.

Of course living nature does not know any halt, in contrast to the resting image that seems to be explorable in all its nuances because the latter is unable to take advantage of a moment of inattention of the viewer to alter itself secretly - it rather seems to be gradually graspable by his attention in order to be digested and probably even understood by his consciousness.

But neither images nor words function this way. They both have the attribute to be irrevocably dissolved from the context of their emergence (the photograph has been taken, the word has been learned, but when and where exactly?) and they now face the challenge to exist on their own and as such. Just like the images the words (that are actually names) have their provenance somewhere out there, in this unsteady, deliquescing world of perpetual change. The circumstances of their birth are no more, but they still are.

And while words, our common and shared property, are related to the field of the general, of abstraction, the field of images is the special, the non-recurring which has been this way and no other. Words calm my soul because I can understand and share them, images do the same because I can see and believe them. An image alone proves nothing but only the presence of this incomprehensible existence, that has given away one moment. It is my words that channel my path to the knowledge that I have really lived in these images. And I recognize myself in them.

Samstag, 26. April 2014

Die zweite Elegie

Jeder Engel ist schrecklich. Und dennoch, weh mir,
ansing ich euch, fast tödliche Vögel der Seele,
wissend um euch. Wohin sind die Tage Tobiae,
da der Strahlendsten einer stand an der einfachen Haustür,
zur Reise ein wenig verkleidet und schon nicht mehr furchtbar;
(Jüngling dem Jüngling, wie er neugierig hinaussah).
Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter den Sternen
eines Schrittes nur nieder und herwärts: hochauf-
schlagend erschlüg uns das eigene Herz. Wer seid ihr?

Frühe Geglückte, ihr Verwöhnten der Schöpfung,
Höhenzüge, morgenrötliche Grate
aller Erschaffung, - Pollen der blühenden Gottheit,
Gelenke des Lichtes, Gänge, Treppen, Throne,
Räume aus Wesen, Schilde aus Wonne, Tumulte
stürmisch entzückten Gefühls und plötzlich, einzeln,
Spiegel: die die entströmte eigene Schönheit
wiederschöpfen zurück in das eigene Antlitz.




Denn wir, wo wir fühlen, verflüchtigen; ach wir
atmen uns aus und dahin; von Holzglut zu Holzglut
geben wir schwächern Geruch. Da sagt uns wohl einer:
ja, du gehst mir ins Blut, dieses Zimmer, der Frühling
füllt sich mit dir ... Was hilfts, er kann uns nicht halten,
wir schwinden in ihm und um ihn. Und jene, die schön sind,
o wer hält sie zurück? Unaufhörlich steht Anschein
auf ihrem Gesicht und geht fort. Wie Tau von dem Frühgras
hebt sich das Unsre von uns, wie die Hitze von einem
heißen Gericht. O Lächeln, wohin? O Aufschaun:
neue, warme, entgehende Welle des Herzens - ;
weh mir: wir sinds doch. Schmeckt denn der Weltraum,
in den wir uns lösen, nach uns? Fangen die Engel
wirklich nur Ihriges auf, ihnen Entströmtes,
oder ist manchmal, wie aus Versehen, ein wenig
unseres Wesens dabei? Sind wir in ihre
Züge soviel nur gemischt wie das Vage in die Gesichter
schwangerer Frauen? Sie merken es nicht in dem Wirbel
ihrer Rückkehr zu sich. (Wie sollten sie's merken.)




Liebende könnten, verstünden sie's, in der Nachtluft
wunderlich reden. Denn es scheint, daß uns alles
verheimlicht. Siehe, die Bäume sind; die Häuser,
die wir bewohnen, bestehn noch. Wir nur
ziehen an allem vorbei wie ein luftiger Austausch.
Und alles ist einig, uns zu verschweigen, halb als
Schande vielleicht und halb als unsägliche Hoffnung.

Liebende, euch, ihr in einander Genügten,
frag ich nach uns. Ihr greift euch. Habt ihr Beweise?
Seht, mir geschiehts, daß meine Hände einander
inne werden oder daß mein gebrauchtes
Gesicht in ihnen sich schont. Das giebt mir ein wenig
Empfindung. Doch wer wagte darum schon zu sein?
Ihr aber, die ihr im Entzücken des anderen
zunehmt, bis er euch überwältigt
anfleht: nicht mehr - ; die ihr unter den Händen
euch reichlicher werdet wie Traubenjahre;
die ihr manchmal vergeht, nur weil der andre
ganz überhand nimmt: euch frag ich nach uns. Ich weiß,
ihr berührt euch so selig, weil die Liebkosung verhält,
weil die Stelle nicht schwindet, die ihr, Zärtliche,
zudeckt; weil ihr darunter das reine
Dauern verspürt. So versprecht ihr euch Ewigkeit fast
von der Umarmung. Und doch, wenn ihr der ersten
Blicke Schrecken besteht und die Sehnsucht am Fenster,
und den ersten gemeinsamen Gang, ein Mal durch den Garten:
Liebende, seid ihrs dann noch? Wenn ihr einer dem andern
euch an den Mund hebt und ansetzt - : Getränk an Getränk:
o wie entgeht dann der Trinkende seltsam der Handlung.


(2013)

Erstaunte euch nicht auf attischen Stelen die Vorsicht
menschlicher Geste? war nicht Liebe und Abschied
so leicht auf die Schultern gelegt, als wär es aus anderm
Stoffe gemacht als bei uns? Gedenkt euch der Hände,
wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torsen die Kraft steht.
Diese Beherrschten wußten damit: so weit sind wirs,
dieses ist unser, uns so zu berühren; stärker
stemmen die Götter uns an. Doch dies ist Sache der Götter.

Fänden auch wir ein reines, verhaltenes, schmales
Menschliches, einen unseren Streifen Fruchtlands
zwischen Strom und Gestein. Denn das eigene Herz übersteigt uns
noch immer wie jene. Und wir können ihm nicht mehr
nachschaun in Bilder, die es besänftigen, noch in
göttliche Körper, in denen es größer sich mäßigt.


Rainer Maria Rilke: Duineser Elegien

Freitag, 7. März 2014

Diese ganze Auflehnung gegen nichts. Ist der absurde Mensch ohne Trost?
Ich betrachte dieses sich zersetzende Universum, das ganz und gar meines ist und nichts anderes sein kann. Allein mein Blick, den ich nicht tauschen kann, formt es und gibt ihm Gestalt. In unberechenbaren Schüben zieht es an mir vorüber, auf verschlungenen, sich manchmal selbst kreuzenden Bahnen durchquere ich es. Seine Gegenstände werden durch mich belebt; ich kann ihnen, wie Figuren auf einem Schachbrett, Leben einhauchen und ihnen sogar ein Schicksal verleihen. Ich spiele im Wesentlichen Theater für mich.

Neben all diesen Gegenständen, deren Formen geschlossen sind, d.h., denen außer ihrem Charakter keine zusätzliche Bedeutung zu geben ist - die sind, was sie sind - gibt es noch die Fotografien. Ihre Oberflächen sind geöffnet und zeigen mir eine unwirkliche Wahrheit. Ihr Wesen ist demnach pure Transzendenz und zugleich sind sie absolut wahr. Sie sind absurde Existenz, der Beweis, dass das Absurde existiert. Deshalb ist ihre Idee der größte Trost, den ich je erfahren habe.


(2013)

Denn der Charakter der Dinge wird mit mir sterben, dessen bin ich mir sicher. Sie sind mir mit ihren Eigenschaften tatsächlich nur geliehen oder vielmehr: anvertraut. Was ich an ihnen zu manifestieren habe, das ist mein Leben, das bin ich. Das Tragische daran ist, dass ich dieses, wie es ist, unmöglich jemals jemandem zeigen kann. Alles, was ich sagen kann, ist "Das hier! Das!", aber darüber hinaus ist jedes andere Ohr taub und jedes fremde Auge blind.

Doch für diese Tragik gibt es, wie ich finde, einen doppelten Trost, und die Fotografie liefert ihn mir, indem sie ihn beweist: Nämlich, dass dieses Leben gewesen ist und dass es unerschöpflich ist. Kein Gedanke reichte aus, die Wirklichkeit zu umspannen; was ich erlebt habe, ist stets nur der kleinste Teil, mein Teil der Wirklichkeit. Und da es nichts gibt, was authentischer sein könnte, betrachte ich ihn als den größtmöglichen Besitz: mein Sein schlechthin.
Was würde die Auflehnung lohnender machen als eine Gewissheit?

-------------------------------------------------------------------------------

This whole revolt against nothing. Is the absurd man without any solace?
I regard this dissolving universe which is completely mine and cannot be something else. My gaze alone which I cannot change is forming it and gives it a shape. It passes me with incalculable force, I traverse it on intertwined, sometimes crossing paths. It's objects are vivified by me, I can animate them like chess pieces and even give them a destiny. Substantially I stage a play for myself.

Beside all these objects whose forms are closed, viz. that cannot be given an additional meaning apart from their very nature - they are what they are - there are the photographs. Their surfaces are open and they show me an unreal reality. Thus their essence is pure transcendency and at the same time they are absolutely true. They are of absurd existence, the evidence that the absurd exists. Therefor their idea is the greatest solace I have ever experienced.

The essence of things will die with me, I am sure. With their qualities they are loaned or even confided to me. My life is what I have to manifest in them, it is me. The tragic thing is that I cannot possibly show this, as it is, to anyone else. All I can say is "This here! That!" but beyond that every other's ear is deaf and every foreign eye is blind.

Yet I think there is a double solace for this tragedy and it is given by photography as it proves: This life has been and it is inexhaustible. No thought is enough to span reality; what I have lived to see is always just the smallest part, my part of reality. And as there is nothing which could be more authentic I regard it as my biggest possible property: my plain existence.
What could make a revolt more rewarding than certitude?

Montag, 27. Januar 2014

Mein Wahnsinn, deinen Ort zu greifen,
noch zu sein, was du nicht bist.
Angelehnt an diesen Streifen
Wirklichkeit.
Der Raum, die Wolke, der Regen.
Von da bis dort ein Berg.
Meine Augen, die sich schlafen legen,
vergehen mit dir im Verzeih'n.
Das tust du.
Aber sprich nur ein Wort.


(2012)

Freitag, 3. Januar 2014

Der eine Teil der Verzweiflung lautet "Ich bin gewesen", der andere "Ich bin nicht". War nicht bereits Nichts als das Gewesene geworden ist? Das heißt, woraus ist es denn geworden? Ich versuche, mich einzulassen auf diese Schichten aus Zeit, deren Zweck es zu sein scheint, die Realität vor meinem (äußeren oder inneren?) Auge zu maskieren. Einzig, was ich noch kenne, schafft es, von dort in mein Bewusstsein zu treten. Doch ist das wahr? Was ist es denn, was ich jetzt kenne? Es ist Gestalt, was ich dort sehe und hier. Auch die Zeit, dieser Schleier, diese gläserne Wand, ist gestaltet. Sie steht da zwischen uns.


(2013)

Dass etwas ewig vergangen sein kann, ist das nicht Beweis genug für die Ewigkeit? Diese Herangehensweise würde zweierlei erfordern: erstens den Beweis, dass etwas tatsächlich gewesen ist und zweitens, dass es ewig erinnert werden wird. Denn das Paradox der Ewigkeit besteht darin, dass sie auf ein Gefäß angewiesen ist, in dem sie existieren kann. Solch ein Gefäß könnte nur aus erinnerndem Bewusstsein bestehen. Als derjenige, der an dieser Ewigkeit möglicherweise keinen Anteil hat, bin ich verzweifelt. Denn weder kann ich vollumfänglich sagen, was tatsächlich ist, obwohl ich mir doch sicher bin, noch habe ich freien Zugang zum Vergangenen, das in der Sicherheit meiner Erinnerung verwahrt ist - und darüber hinaus womöglich verloren.

-------------------------------------------------------------------------------

One part of despair is named "I was" the other is called "I am not". Wasn't there already nothing when the having-been became? That means from what did it become? I try to get into these layers of time whose purpose is seemingly to mask reality before my (inner our outer?) eye. Only that which I still know manages to step into my consciousness. But is that true? What is it that I know now? What I see there and here is shape. Even time, this haze, this glassy wall, is shaped. It stands there between us.

Isn't it a solid proof for the existence of eternity that something can be past forever? This proof would need two requirements: the proof that something has really been and that it is going to be remembered forever. Because the paradox of eternity is that it depends on a vessel in which it can exist. Such a vessel could only consist of reminding consciousness. Being someone who has possibly no part in this eternity I am desperate. Because neither can I say outright what really is, even though I feel sure to know, nor have I free access to the past which is kept in the safety of my memory - and possibly lost beyond that.