Montag, 3. August 2015

Die Welt in Arbeit sehen. Die Welt als Arbeit sehen. Ein Produkt, das langsam den Kräften entwächst und den Sinnen gegenübertritt, das hier aus dem Optischen ins Chemische wechselt und sowohl Ergebnis ist als auch Prozess. Hat das Objekt einen Geist? Denkt die Materie? Ist die Arbeit eine Bewegung im Kontinuum von Körper und Welt, Subjekt und Objekt? Und das Ergebnis ist Veränderung des Kontinuums?
Man kann sich dazu eigentlich keine Richtung vorstellen. Am ehesten ist es wohl eine Kreisbewegung, die durch das verändernde Moment zu einer Spirale wird. Die Arbeit schraubt sich voran, aber nicht vorwärts. Die Arbeit durchschraubt sich.


(2015)

Die Hinwendung zum Leben, das Lebendige verleiht ihr die Form, die dem nur Geschenkten nicht gegeben ist. Uneindeutig ist sie, weshalb es an uns ist, ihr eine ethische Gestalt zu geben. Schöpferische Zerstörung ist nicht zerstörende Schöpfung. Die ermächtigende Arbeit ist eine, die Beschränkungen abbaut, die Umwelt bewohnbar und das Dasein bewusst macht. Das, was sie berührt, entledigt sich seines trügerischen Selbstes, welches der Idee eines fertigen Dinges entstammt. Das, was magisch scheint, weil es nur einen nach bestimmten Gesichtspunkten ausgewählten Ausschnitt des ganzen Prozesses zeigt, wird in seinen Kontext gestellt und damit wirklich sichtbar.

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